Allergene

Was Sie über Allergene alles wissen sollten

Allergien und allergische Erkrankungen entwickeln sich immer mehr zu einem bedeutenden Gesundheitsproblem. Immerhin gehören sie heute schon zu den häufigsten Erkrankungen - mit weiterhin steigender Tendenz.

Was ist überhaupt eine Allergie?

Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe aus der Umwelt, die man Allergene nennt.

Nahrungsmittelallergie

Allergien gegen Nahrungsmittelbestandteile wurden bereits von Hipokrates 400 Jahre vor der Zeitrechnung beobachtet. Die Ursache war der Verzehr von Fisch, Erdbeeren und Hühnerei.
Ungefähr 5% der Bundesbürger reagieren allergisch auf Lebensmittel. Bei allergenen Lebensmittelbestandteilen handelt es sich überwiegend um darin enthaltene Proteine.


Man unterscheidet:

Nahrungsmittelallergie

Das menschliche Abwehrsystem erkennt bestimmte Nahrungsmittelbestandteile als fremd und gefährlich an und setzt einen Abwehrprozess in Gang. Bei jedem weiteren Kontakt mit dem Stoff erkennt das Immunsystem den Stoff und wird ihn schneller abwehren. Dadurch kommt es bei einer erneuten Aufnahme des Nahrungsmittels in Sekunden bis wenigen Stunden zu einer allergischen Reaktion. Folgen und Symptome können Juckreiz, Hautrötung, Schwellung der Schleimhäute und in Extremfällen der Kreislaufzusammenbruch sein.

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kommt es zu einer Immunreaktion, d.h. es werden keine Antikörper an den Reaktionen beteiligt. Eine andere Form der Unverträglichkeit besteht in einem Enzymmangel, z.B. Unverträglichkeit von Milch bei einem Mangel vom Enzym Lactase. Die Folgen und Symptome können unangenehm sein, aber kaum wirklich gefährlich. Sie äußert sich oft in einem Völlegefühl, Aufstoßen, Blähungen oder Durchfall. Die Auswirkungen sollten jedoch schnell wieder verschwinden, sobald die auslösenden Stoffe nicht mehr konsumiert werden.

Milch

Sehen wir uns den Unterschied zwischen Nahrungsmittelallergie und -Unverträglichkeit noch mal genauer am Beispiel Milch an.

Nahrungsmittelallergie

Bei Allergien auf das in der Milch enthaltene Eiweiß müssen Milch und Milchprodukte gänzlich gemieden werden. In diesem Fall muss man auf eine ausreichende Kalziumzufuhr (z.B. kalziumreiche Mineralwässer, Brokkoli, Grünkohl etc.) achten. Die allergenen Proteinbestandteile können aber auch in anderen Nahrungsmitteln (z.B. Nüssen, Soja etc.) vorkommen. Deshalb reagieren betroffene Personen oftmals nicht nur auf einen einzigen Stoff mit einer Allergie.

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Unverträglichkeiten auf Kuhmilch kommen relativ häufig vor. Meistens handelt es sich dabei um eine Unverträglichkeit auf Milchzucker, die sogenannte Lactose-lntoleranz. Die Ursache ist der in der Milch enthaltene Milchzucker (Lactose). Dieser kann nicht oder nur schlecht verdaut werden. Besonders im Erwachsenenalter geht häufig die Fähigkeit verloren, das spezielle Verdauungsenzym Lactase zu bilden, das für die Spaltung von Milchzucker notwendig ist. Offenbar kann die Abnahme der Lactasebildung aber durch einen dauernden Milchkonsum seit der Kindheit vermieden werden. Da jedoch in den meisten Fällen auch bei einem reduzierten Milchgenuss eine Restaktivität bestehen bleibt, muss die Ernährung in den wenigsten Fällen lactosefrei sein. Eine lactose-arme Ernährung reicht meistens aus, um die Symptome zu bekämpfen. Oft reagieren Erwachsene ganz automatisch auf eine Lactose-intoleranz, indem sie Milch und Milchprodukte meiden. Erfahrungsgemäß lösen 5 -10 g Lactose beim Erwachsenen keine Beschwerden aus. Diese Menge ist z.B. in einem Joghurtbecher ä 150 -180 g enthalten. Käse enthält noch weniger Milchzucker, wobei insbesondere der Hartkäse aufgrund der Käsereifung praktisch frei von Milchzucker ist. Frischkäse kann dagegen noch kleine Mengen an Lactose enthalten.

Eine scharfe Trennung zwischen Allergie und Unverträglichkeit ist allerdings nicht immer möglich. Zum Beispiel bei der Zöliakie ist es nicht klar, ob es sich um eine Allergie oder Intoleranz handelt.

Zöliakie

Zöliakie (auch Sprue genannt) ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Sie beruht auf einer lebenslangen Unverträglichkeit auf Gluten. Gluten ist das Klebeeiweiss, welches natürlicherweise in Getreidearten wie Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Grünkern, Dinkel usw. sowie in deren Erzeugnissen wie Brot, Nudeln, Gebäck, Kuchen, Paniermehl,... enthalten ist. Getreidearten wie Mais, Reis und Hirse enthalten kein Gluten. Glutenfrei können Sie sich auch mit naturbelassenen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Ei oder Kartoffeln ernähren.

Generell sollten Sie wissen, dass Lebensmittelallergien nicht immer ein lebenslanges Schicksal sind. Kinder haben in den ersten drei Lebensjahren besonders häufig mit Lebensmittelallergien zu kämpfen. Bei 80 % verschwinden die Symptome allerdings bis zum dritten Lebensjahr wieder.

RAPS forscht seit Jahren in diesem Bereich, um mit diesem Wissen unsere Produkte entsprechend sicher und verträglich zu machen.

Stoffe, die Unverträglichkeiten und Allergien auslösen können, sind z. B. in folgenden Grundstoffen enthalten:

Gluten
Mehl, Backwaren, Teigwaren, Paniermehl, siehe auch Zöliakie

Lactose
Milch und Milchprodukte, wie Joghurt, Frischkäse, Quark

Kuhmilcheiweiss
Milch, und Milchprodukte

Sojaeiweiss
Sojabohnen, Sojasprossen

Erdnuss
Erdnussbutter, Erdnussgebäck

Hühnerei
Gebäck, Teigwaren

Fisch
Fischgerichte, Fischkonserven

Nüsse
Nussgebäck, Nussschokolade

Sellerie
Gemischte Salate

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